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  • silvia1479

Pflanze des Monats November 2019 - Rote Bete

Beta vulgaris

Dieses Gemüse besticht durch seine intensiv rote Farbe und seinen erdigen Geschmack. Überliefert ist, dass die Griechen nur die Blätter assen, die Knolle jedoch für Heilzwecke verwendeten. Die Römer hingegen nahmen auch die Knolle in die Küche auf:

Apicius, Autor des ersten römischen Kochbuchs (3. oder 4. Jahrhundert), nennt ein Gericht für einen Rote-Bete-Salat, der mit Senfkörnern, Essig und Öl angerichtet wurde. Die Volksmedizin sagt den roten Rüben oder Randen, wie sie in der Schweiz genannt werden, seit langem eine anregende Wirkung auf das Immunsystem sowie auf den Appetit nach. Rote Bete ist reich an Provitamin A, das gut für das Sehvermögen ist;

sie beinhaltet hohe Mengen an Vitamin C, B1 und B2. Damit wirkt sie positiv auf die körpereigene Abwehr, sowie auf den gesamten Zellenaufbau und das Nervensystem.



Während die Blätter grosse Mengen an Kalzium und Eisen beinhalten, sogar noch mehr als der Spinat, sind in der Wurzel vor allem Kalium, Folsäure und Faserstoffe zu finden, allerdings auch Oxalsäure, darum sollten Menschen, die zur Bildung von Nierensteinen

(Calciumoxalat-Steine) neigen, z. B. Morbus-Crohn-Patienten, Rote Bete und verwandte Gemüsesorten nur in Massen geniessen.

Die Rote Bete wirkt antibakteriell und beugt infektiösen Erkrankungen vor, sie verbessert die Sauerstoffversorgung der Zellen und regt den gesamten Stoffwechsel an.

Kräuterpfarrer Künzle rät blutarmen, skrofulösen und schwächlichen Kindern dreimal täglich ein Glas ausgepressten Randensaft zu trinken.

Dioskorides (griechischer Arzt, 1.Jahrhundert) empfiehlt für einen klaren Kopf und die Linderung von Ohrenschmerzen: Man mische Rote-Rüben-Saft mit Honig und nehme die Mixtur über die Nase auf. Er hält eine Abkochung der Blätter und Wurzeln für hilfreich gegen Schuppen und Nissen.

Eine weitere Anwendung der Roten-Rüben nach Nicolas Culpeper (1616-1654 war ein englischer Apotheker, Arzt und Astrologe) ist die Behandlung von Wundrose (Erysipel, bakterielle Entzündung der Haut).

Der Saft wird von Pflanzenheilkundlern auch im Rahmen von Krebstherapien verordnet. Die Rote Bete ist die klassische Zutat zum russischen Borschtsch, einem Eintopfgericht,

das aus Rote Bete, Weisskraut und Fleisch gekocht wird. Es spielt in der russischen Küche eine zentrale Rolle. Aber auch als Gemüsebeilage, Suppe, Salat oder Schnitzel hält die Knolle in den letzten Jahren allmählich wieder Einzug in die Küchen.

In den baltischen Ländern, in Skandinavien und in Norddeutschland ist Matjessalat mit Rote Bete sehr beliebt. In Südeuropa schätz man den kalten oder lauwarmen Salat aus zarten, gekochten Roten Rüben, die dekorativ ganz oder in Scheiben geschnitten, mit Olivenöl und Essig serviert werden. In Deutschland sind Rote Bete zu Siedfleisch oder Ochsenfleisch eine alte Tradition. Ursprünglich stammt die Rote Rübe von der Wilden Rübe ab. Diese kannte man schon vor 2000 Jahren im Mittelmeerraum und im Vorderen Orient, über die Römer gelangte sie dann nach Mittel- und Westeuropa. Hier wurde die rote Rübe im 19. und 20. Jahrhundert durch Veredelung zu dem gleichmässig roten, geschmackvollen Gemüse, das wir heute kennen. Sie ist mit der Zuckerrübe, dem Mangold, Spinat und Quinoa verwandt. Rote Bete gibt es länglich, rund und plattrund sowie in gelben und weissen Farbtönen oder mit hellen Ringen.

Sie gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae s. l., inklusive Gänsefußgewächse). Da die nasskalte Jahreszeit naht, freut sich unser Körper auf einen kräftigen Vitaminspender: Zwei gesäuberte Knollen (je nach Grösse genügt eine Knolle), grob zerkleinern und in einem Entsafter auspressen. Drei Gläser Rote-Bete-Saft helfen bei akuten Erkältungen. Angereichert mit einem klein geschnittenem Apfel und frisch geriebenem Meerrettich und fertig ist unser Vitamin-Cocktail. Wohl bekomms!



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