Bei meinem Streifzug durch die Natur, begegnete mir der Weisse Gänsefuss. Schon vor Jahren schwärmte mir ein Hobby-Wildpflanzen-Koch vor, wie lecker er wäre. Nun kann ich es bestätigen, der Geschmack erinnert an Spinat. Junge Blätter und Triebe kann man, roh für Salate, Kräutermischungen, Kräuterbutter und Kräuterquark verwenden. Man kann ihn zur Herstellung von Saucen, Gemüse, Quiche, Aufläufen und Suppen verarbeiten. Er eignet sich auch für Smoothis. Die Samen lassen sich ebenfalls verwenden, um sie zu sammeln, hält man ein Gefäss unter die Zweige und streift sie ab. Man reibt die Hülsen zwischen den Händen, um die Samen von der Spreu zu trennen. Diese kleinen schwarzbraunen Samen sind nicht nur ein gutes Vogelfutter, sie ergeben auch Mehl, das ähnlich wie Buchweizen schmeckt, sie können in der Handmühle gemahlen werden. Oder einfach auf das Butterbrot gestreut werden.
Bis in den Herbst hinein kann man die frischen Blütentriebe mit ihrem nussigen Geschmack sammeln. Die Melden sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Mit etwa 300 Arten ist dies die artenreichste Gattung dieser Familie. Eine von ihnen ist die Gartenmelde. Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Sie wurde Jahrtausende lang angebaut und als Nahrungsmittel, Heilpflanze und Färbemittel genutzt. Im Mittelalter färbte man mit ihr Haare und Stoffe. Heute wird die vielseitig nutzbare Pflanze meist als Unkraut angesehen und zur Herstellung von Biomasse genutzt. Sie stammt von Wildformen ab, die in Vorder- und Mittelasien wuchsen. Die Römer brachten die Pflanze nach Mitteleuropa, wo sie bis etwa 1200 als Nahrungsmittel genutzt wurde. Danach ersetzte man sie vielerorts durch Spinat. Heute kommt sie im Mittelmeerraum, in ganz Europa und sogar in Asien vor. Die alte Heilpflanze ist reich an Vitamin A und C. Sie enthält Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium, Phosphor und Saponine. Ihr Oxalsäure-Gehalt ist niedriger als der von Spinat. Als Naturheilmittel kann sie innerlich und äusserlich angewandt werden. Der Samen-Extrakt hilft bei Hepatitis und anderen Lebererkrankungen, da die Samen viele entzündungshemmende und antioxidativ wirkende Saponine enthalten. Die Samen und frischen Blätter können als pflanzliches Abführmittel genutzt werden. Da die Pflanze eine stark harntreibende Wirkung hat, kann man sie auch zur Entschlackung und Entgiftung nutzen. Auf diese Weise hilft sie bei der Behandlung von Harnwegserkrankungen, Gicht und Rheuma. Gicht und Rheuma-Beschwerden lassen sich auch äusserlich mit Umschlägen aus zerquetschten frischen Blätter behandeln. Sie regt den Stoffwechsel an, stärkt die Nerven und hilft bei nervöser Erschöpfung. Äusserliche Anwendungen mit Gartenmelde wirken antiseptisch bei Verbrennungen 1. und 2. Grades und anderen Hautverletzungen, sie hilft an den betroffenen Hautstellen neues Gewebe aufzubauen. Zum Behandeln von Hautausschlägen, Schuppenflechte, Geschwüren, Hauterkrankungen, die durch Besiedlung mit Pilzen hervorgerufen werden, verwenden Sie den Saft der ganzen Pflanze.
Weitere Arten sind die Aucher-Melde, Pfeilblättrige Melde, Kahle Melde, Gelappte Melde, Strand-Melde, Stiel-Melde, Verschiedensamige Melde, Langblättrige Melde, Spreizende Melde, Rosen-Melde, Glanz-Melde. Und den Weissen Gänsefuss (Chenopodium album), er wird volkstümlich Melde genannt. Die Melde zählt auch zur Unterfamilie der Gänsefussgewächsen (Chenopodiaceae). Diese werden so genannt, weil einige der zu dieser Familie zählenden Arten gänsefussartige Blätter aufweisen und junge Gänse damit gefüttert wurden.
Die Blätter der Melde sind sehr formenreich, im jungen Zustand grün, später bläulich bereift. Sie sehen aus wie mit Mehl bestäubt. An den bis zu 1,50 m hoch werdenden, oft rötlich überlaufenen Stängeln der Pflanze entwickeln sich die kleinen weisslich grünen Blütenknöpfchen. Zu finden ist die einjährige Melde an sonnigen Standorten, auf
Acker-, Brach- und Schuttflächen.
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